Engelsposaune ante Portas
Posaunenunterricht Mannheim
Posaune spielend lernen in Mannheim
Am TonARTe Posaunenunterricht Mannheim können Kinder ab etwa acht Jahren teilnehmen. Wir bieten den Unterricht selbstverständlich auch für Erwachsene SchülerInnen an, die Posaune von Grund auf erlernen möchten.
Geschichte
Die Posaune entstand in ihrer jetzigen Form bereits um 1450 in Burgund als Weiterentwicklung der Zugtrompete und ist neben der Violine eines der ältesten voll chromatisch spielbaren Orchesterinstrumente.
Weil eine Naturtrompete (Tromba) mit dem Grundton b eine unhandliche Länge von etwa 2,80 Meter (9 Fuß) aufweist, wurden die Instrumente in S-Form gebogen, gerollt oder in „Brezelform“ hergestellt. Der englische, französische und italienische Name des Instruments trombone bedeutet wörtlich nichts anderes als „große Trompete“. Der deutsche Name entwickelte sich aus der altfranzösischen Bezeichnung „buisine“.
Renaissance
Bis etwa 1700 wurde die Posaune als genau intonierbares Blasinstrument häufig im Ensemble mit Sängern und Streichern, aber auch eigenständig eingesetzt. In Bläserensembles dieser Zeit („Alta capella“, Stadtpfeifer) wurden neben anderen damals gebräuchlichen Instrumenten wie Zinken, Schalmeien und Zugtrompeten eben auch (Renaissance-)Posaunen gespielt. Sie traten in der Regel bei gesellschaftlichen, mitunter auch kirchlichen, jedoch weniger bei höfischen Anlässen auf und griffen mangels spezieller Kompositionen häufig auf Vokalmusik zurück, auch zur Tanzbegleitung.
Barock
Vier Barockposaunen in Tenor-, Alt-, Tenor-, und Basslage (v. l. n. r.)
Der europäische Adel bevorzugte traditionell Saiten- und Streichinstrumente zur Unterhaltungsmusik, eine Präferenz, die mit steigendem Wohlstand auch von bürgerlichen Schichten zunehmend imitiert wurde. Dadurch kam es im 17. Jahrhundert zu einem gewissen Rückgang der Bläsermusik, im Zuge dessen die Posaune in weiten Teilen Europas aus der Mode geriet. So wurde sie beispielsweise in italienischen Kanzonen und Sonaten ab 1630 kaum mehr besetzt. Nicht zuletzt infolge des Dreißigjährigen Krieges ist über die Musik und die Komponisten dieser Zeit heute jedoch weniger bekannt als über andere Epochen. Johann Sebastian Bach sah nur in 15 seiner überaus zahlreichen Kantaten Posaunen vor und setzte sie lediglich zur Verdoppelung der Chorstimmen ein.
18. und 19. Jahrhundert
Eine bemerkenswerte Ausnahme dieses Trends bildet das Oratorium La Resurrezione des jungen Georg Friedrich Händel aus dessen Zeit in Italien. Händel griff auch in seinen späteren Oratorien Saul und Israel in Egypt von 1739 wieder auf Posaunen zurück und inspirierte damit möglicherweise Christoph Willibald Gluck dazu, das Instrument in seinem Ballett Don Juan (1761) sowie Orfeo ed Euridice (1762) und seinen späteren Opern einzusetzen. Gluck wiederum bildete eine Inspiration für Mozart.
Dieser komponierte noch für die Renaissanceposaune (auch „Sackbutt“ genannt), die er nicht nur in einigen Opern (unter anderem der Zauberflöte) verwendete, sondern etwa auch in seinem Requiem. Es enthält mit dem Tuba mirum eine der bekanntesten solistisch geprägten Orchesterpassagen für die Tenorposaune.
Die ersten „modernen“ Posaunen, die auch das metallische Forcieren des Klanges ermöglichten, wurden erst nach Mozarts Tod gebaut. Erst seit dieser Zeit wird die Posaune auch im Satz mit Trompeten eingesetzt.
Das klassische Sinfonieorchester ging aus dem Opernorchester hervor, doch obgleich die Posaune bereits im 18. Jahrhundert von einigen weniger bedeutenden Komponisten einbezogen worden war, blieb es Beethoven vorbehalten, sie dort zu etablieren. Er besetzte sie erstmals im vierten Satz der 5. Sinfonie.
Seit der romantischen Epoche umfasst die übliche Besetzung eines Sinfonieorchesters zwei Tenorposaunen und eine Bassposaune. Im modernen Blasorchester sind vier Posaunenstimmen üblich.
Zu den wichtigsten Solokonzerten für Posaune zählen die in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Werke von Ferdinand David, Ernst Sachse und Friedrich August Belcke. Der überwiegende Teil der Sololiteratur für die Posaune entstammt jedoch dem 20. Jahrhundert, wie etwa die Sonate für Posaune und Klavier von Paul Hindemith.
20. Jahrhundert
In der klassischen Musik des 20. Jahrhunderts behielt die Posaune ihre bedeutende Stellung im Sinfonieorchester und erhielt markante Passagen in Werken praktisch aller bedeutenden Komponisten dieser Epoche.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckten Komponisten das Instrument nach und nach auch wieder neu als Solo-Instrument und für die Kammermusik. Stücke wie Edgar Varèses Octandre, Paul Hindemiths Sonate und Luciano Berios Sequenza V bereiteten weniger bekannten Komponisten den Weg bei der Schaffung eines breiteren Repertoires. Der bekannteste Posaunist der Neuen Musik der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts ist Vinko Globokar, der auch als Komponist hervorgetreten ist.
Zu den beliebtesten Vortragsstücken zählen heute Stjepan Suleks Vox Gabrieli, die Sonatinen von Jacques Casterède und Bertold Hummel, sowie die Deux Danses von Jean Michel Defaye. Zu den bekanntesten Posaunenkonzerten der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zählen etwa Werke von Launy Grøndahl, Lars-Erik Larsson, Gordon Jacob und Derek Bourgeois.
In den letzten 20 Jahren haben u. a. Kalevi Aho (Sinfonie Nr. 9 für Posaune und Orchester – Sinfonia concertante Nr. 2 / 1994), Anders Eliasson und Jan Sandström Konzerte für Christian Lindberg geschrieben, der auch als Komponist – darunter einer Reihe von Werken für Posaune in verschiedenen Besetzungen – in Erscheinung tritt.[1] Ein neues Konzert für Posaune und Orchester von Kalevi Aho wird am 2. März 2012 in Den Haag uraufgeführt.[2]
Zugleich kam es im 20. Jahrhundert zu zahlreichen konstruktiven Weiterentwicklungen, etwa bei den verwendeten Werkstoffen. Die Durchmesser von Mundstücken, Bohrungen und Schalltrichtern stiegen, innovative Ventilkonstruktionen und verschiedene Typen von Dämpfern wurden entwickelt.
Heute wird die Posaune in allen Arten der Blasmusik, Sinfonie-Orchestern, Marsch- und Militärkapellen, Brass Bands, Posaunenchören und anderen Genres gespielt. Sie kann auch in kleineren Gruppen mitspielen wie etwa Blechbläserquintetten, -quartetten und -trios und reinen Posaunentrios oder -quartetten.
Die Posaune ist darüber hinaus aus dem Swing, Jazz, Salsa und Ska nicht mehr wegzudenken. Gerade Jazz und Swing sind für die wohl größten spieltechnischen Entwicklungen seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts verantwortlich und brachten eine Vielzahl herausragender Jazz-Posaunisten hervor, in Deutschland vor allem Albert Mangelsdorff, in den USA Musiker wie Kid Ory, Jack Teagarden, Trummy Young, Tommy Dorsey, Glenn Miller, Ted Heath, Kai Winding, J. J. Johnson, Bill Watrous, Urbie Green, Frank Rosolino, Carl Fontana, Wycliffe Gordon und Don Lusher.